14.08.2015

Erlbleich (oder bzgl."moderner Moral")

Erlbleich. krönend deine Inbrunst,
sie ragt ins Geröllfeld zerschlagener Hoffnung.
dort winkt die wächserne Hand des Heuchlers,
über dem Totenbett der Phantasie.

Der fahle Abglanz von Wahn,
streift mein irdenes Ego,
Tonkrüge voll „aschener“ Träume
streu' ich über den Abgrund
meiner Seele.

Meine tonlosen Schreie,
hängen erwürgt in den Labyrinthen
des Seins;
Schlüssel liegen verborgen,
hinter den toten Augen des
dunklen Priesters.

Wortleichen, zertreten von ehernen Zungen,
flackern im zynischen Schein des
Widerspruchs,
ohne jeden Glanz von Wahrheit.

Sternweit greifen meine Hände,
immerwährend die Suche,
nach Unverdorbenen, Unverfälschtem,
doch nichts dergleichen kann ich entdecken,
nur der eisblaue Blick von Hass,
glänzt klar durch die Nacht...



msw. 06.12.89


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